Um drei weitere Jahre wurde die vom Wissenschaftsministerium geförderte Kooperation der ReWi-Fakultät und der Universität Graz mit dem Conflict – Peace – Democracy Cluster verlängert. Im Cluster arbeitet die Fakultät mit dem Friedenszentrum an der Burg Schlaining, dem Institut für Konfliktforschung und dem Demokratiezentrum (beide Wien) zusammen. Dabei ist diese Forschungskooperation personell und thematisch eng mit dem Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen sowie dem Institut für Öffentliches Recht verbunden. Neben vielen geplanten Projekten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis wird sich der Cluster in seiner kommenden Periode verstärkt in die Lehre an der Fakultät einbringen.
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Conflict – Peace – Democracy Cluster (CPDC) an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät im politisch-gesellschaftlichen Umland sowie in der Friedensforschung bereits bestens etabliert. So fanden beispielsweise sehr gut besuchte Gastvorträge statt, die gemeinsam mit dem Grundlageninstitut organisiert wurden: Gudrun Kramer (ASPR) referierte gemeinsam mit Wilfried Graf vom Herbert C. Kelman Institute zum Thema Konfliktbearbeitung in Israel-Palästina, Birgitt Haller (IKF) hielt einen Vortrag zum Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Darüber hinaus organisierte das Demokratiezentrum Wien gemeinsam mit dem Grundlageninstitut an der Fakultät eine wissenschaftliche Konferenz unter dem Titel „State of Democracy: Politische Legitimität auf dem Prüfstand“. Bei diesen und den weiteren Veranstaltungen im Rahmen der Cluster-Kooperation, wie etwa der jährlichen Sommerakademie oder der State of Peacebuilding-Konferenz, waren ebenso das Institut für Öffentliches Recht, das Institut für Europarecht sowie das Institut für Arbeits- und Sozialrecht beteiligt.
Mit dem Herbert C. Kelman Institute for Interactive Conflict Transformation konnte ein zusätzlicher externer Kooperationspartner gewonnen werden. Auf diese Weise fanden zwei wichtige internationale Projekte im Bereich der Konfliktbearbeitung ihren Weg in den Cluster: ein Projekt zur Förderung einer gemeinsamen Friedensregion Alpe-Adria und ein weiteres zur Mediation mit strenggläubigen MuslimInnen und JüdInnen am Tempelberg / Haram as-Sharif in Jerusalem.
Zwei weitere beachtenswerte neue Projekte im CPDC sind die Mediationsinitiative mit den wichtigsten RebellInnenengruppen im Darfur-Konflikt in Kooperation mit der UNO, der African Union und dem UNI-ETC unserer Fakultät, sowie ein Projekt zur Ausarbeitung eines Trainingsprogramms zum Schutz nationaler Minderheiten im Rahmen der OSZE.
Neben den vielen praktischen Beiträgen zu einer friedlichen, gewalt- und diskriminierungsfreien Entwicklung der Gesellschaft gab es aber auch im Bereich der Forschung erfolgreiche Initiativen. So ist der CPDC maßgeblich in das Projekt „Migration – Integration – Religion“ des Instituts für Öffentliches Recht involviert. Dieses wird vom Hochschulraum-Strukturmittel-Fonds des Wissenschaftsministeriums finanziert.
Schließlich wurde eine Publikationsplattform geschaffen, die wissenschaftliche Expertise für nationales und internationales politisches Engagement und Entscheidungen zur Verfügung stellt: der CPD Policy Blog. Die große Bandbreite an Beiträgen sowie die hohen Zugriffszahlen sind ein erster Indikator für einen gelungenen Auftakt dieser Initiative des Clusters.