Frau Prof.in Dr.in Evelyn Höbenreich und Frau Priv.Doz.in Dr.in Agnieszka Kacprzak bieten im Sommersemester 2018 das Seminar „Von Ravenna nach Bologna. Das römische Reich und sein Recht über die Römer hinaus“ mit Exkursion nach Bologna und Ravenna an, mit dem Ziel, die Anfänge des Gemeinen Rechts in Europa (ius commune) zu ergründen.
Nach einer Vorbesprechung mit Vergabe der Referate in Graz findet die Lehrveranstaltung geblockt im Rahmen der Exkursion nach Bologna und Ravenna statt.
Als ius commune wird das römisch–kanonische Recht des Mittelalters und der Neuzeit bezeichnet, welches das Ergebnis der wissenschaftlichen Bearbeitung der Kodifikation Kaiser Justinians durch die mittelalterlichen Rechtsgelehrten (Glossatoren und Kommentatoren) ist. Die europäische Rechtskultur der nachfolgenden Jahrhunderte entwickelt ihre bis heute gepflegte Dialektik und Methodik auf der Grundlage dieser antiken und mittelalterlichen Rechtserfahrungen. Wir wollen daher im Rahmen der LV versuchen, den historischen und gesellschaftlichen Umständen, die dieser einzigartigen Rezeption zugrunde liegen, genauer nachzuspüren, sie zu analysieren und zu verstehen.
Unsere Reise wird an zwei signifikante Orte führen: Ravenna, die Hauptstadt Westroms nach der Teilung des Römischen Reiches unter Theodosius I., und Bologna, den Ort der Wiederentdeckung der Justinianischen Digesten und der Entstehung der zwei berühmtesten Rechtsschulen im Hochmittelalter, der Glossatoren und der Kommentatoren.
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