Donnerstag, 19. Mai 2016, 18:15–19:45
Hörsaal 15.04 (Bauteil E/Erdgeschoß, Resowi-Zentrum, Universitätsstraße 15)
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Robert Alexy gehört zu den international sichtbarsten und berühmtesten deutschen Rechtswissenschaftlern unserer Zeit. Bis 2013 lehrte er als Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Universität Kiel.
Professor Alexy, der 14 Ehrendoktorwürden innehält, hat auf der ganzen Welt nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Praxis beeinflusst: Als Experte zur Theorie der Grundrechte prägte er entscheidend die Argumentationsstrukturen der obersten Verfassungsgerichte in vielen Staaten. Seine prägenden wissenschaftlichen Errungenschaften und internationalen Preise, seine in 23 Sprachen erschienenen Fachbücher oder seine legendären Lehrveranstaltungen machen diesen herausragenden Rechtsphilosophen zu einem Ausnahmegelehrten.
Alexys Vortrag in Graz konfrontiert die sprachanalytisch gefasste Anspruchsthese mit Gustav Radbruchs neukantianisch konzipierten Sinnthese, welche sagt, dass das Recht die "Wirklichkeit (ist), die den Sinn hat, ... der Rechtsidee zu dienen". Seine Analyse führt zu einer weitgehenden Übereinstimmung dieser beiden Thesen. Vor diesem Hintergrund nimmt er das System Radbruchs in den Blick. Sein Ergebnis lautet, dass Radbruch nie ein Positivist war, sondern stets ein Nichtpositivist.
Wir dürfen Sie recht herzlich zum Besuch dieses Vortragsabends einladen!