Unsere Projekte
Breaking the Law…?! Normenbezogenes klangliches Wissen in der Heavy Metal-Kultur (Norikum)
Ziel dieses FWF Projekts geleitet von Dr. Pichler ist es, die Kulturgeschichte des Umgangs mit Werten und Normen am Beispiel des Themenspektrums "Law" (Recht-Gerechtigkeit-Rechtsbruch) in der Kulturgeschichte von Heavy Metal Musik zu untersuchen. Seit der Entstehung einer eigenen Metal-Kulturszene ist der Topos von Rebellion im Sinne von 'Breaking the Law' (so ein Songtitel von Judas Priest aus dem Jahre 1980, der bis heute als für Heavy Metal identitätsstiftend gilt) ein Kitt der Szene, der bisher nicht untersucht wurde. Im sich etablierenden globalen Feld der 'Metal Music Studies' ist diese Perspektive neu und verspricht neue Erkenntnisse. Als Fallstudie dieser Perspektive wird im Projekt die Grazer und steirische Metal-Szene seit 1980 untersucht.
CODEMAL
CODEMAL - Cooperation Development among Mediators and Lawyers ist ein JUST-Projekt, das darauf abzielt, die Zusammenarbeit zwischen Praktikern, wie Anwälten und Mediatoren, zu fördern und eine effektive und kohärente Anwendung der Brüssel-II-Regulatorien zu unterstützen, die die Zuständigkeiten sowie die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Ehesachen und Angelegenheiten der elterlichen Verantwortung betreffen. CODEMAL wird juristische und Mediationsschulungen entwickeln, um das gegenseitige und fachübergreifende Einvernehmen zu verbessern und eine reibungslosere Lösung von grenzüberschreitenden familienrechtlichen Streitigkeiten, insbesondere mit Kindern, zu fördern. Innerhalb des Projekts ist das Team der REWI Graz unter der Leitung von Prof. Ferz für die Entwicklung der Materialien zur Unterstützung der Ausbildung verantwortlich.
Die ,dingliche Einigung‘ im System kausaler Tradition
Historisch gesehen wurde die ,dingliche Einigung‘ als ,dinglicher Vertrag‘ bei der Übertragung dinglicher Rechte im 19. Jh. von Savigny ,entdeckt‘ bzw. ,erfunden‘. Die These wurde auf Quellen des Römischen Rechts gestützt und sodann 1900 im BGB kodifiziert. Ihre Geschichte beginnt damit erst nach der Kodifikation des österreichischen ABGB (in Kraft seit 1812). Umstritten ist in Österreich vor allem, zu welchem Zeitpunkt der ,dingliche Vertrag‘ geschlossen wird: zugleich mit dem Grundgeschäft oder bei Übergabe? Diese Frage wurde in erster Linie anlässlich der Behandlung von Sonderfragen und mehr oder weniger en passant gestellt, jedoch nie einer eigenständigen Untersuchung unterzogen. Das Projekt erforscht unter anderem, inwiefern Argumente der schweizerischen, niederländischen und spanischen Literatur für die österreichische Rechtslage verwertbar sind, da auch dort das Prinzip der ,kausalen Tradition‘ herrscht. In Frage gestellt wird im Projekt nicht nur der Zeitpunkt, zu welchem es einer ,dinglichen Einigung‘ bedarf, sondern schon vorgelagert, ob das Konzept eines ,dinglichen Vertrages‘ mit den Grundwertungen des österreichischen Zivilrechts vereinbar ist. Das FWF Projekt wird von Prof. Isola vom Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen durchgeführt.
DISCOM
DISCOM - Development of Interdisciplinary Skills for Cooperation and Conflict Management ist ein ERASMUS+ Projekt, das darauf abzielt, die interdisziplinären Fähigkeiten und Soft Skills der Studierenden, wie z.B. Kommunikation, Teamarbeit, Kooperation und Konfliktmanagement, zu stärken. DISCOM zielt also nicht nur darauf ab, die Studierenden dabei zu unterstützen, bessere Ergebnisse an der Universität zu erzielen, sondern vor allem, sie besser für ihr Berufsleben zu rüsten. Untersuchungen haben gezeigt, dass Soft Skills, obwohl sie im Berufsleben von großer Bedeutung sind, an der Universität kaum gelehrt werden. Das DISCOM-Projekt entwickelt daher einen interdisziplinären Kurs und entsprechende Schulungsmaterialien (einschließlich einer mobilen App), die an den Partneruniversitäten angeboten werden sollen. Innerhalb des Projekts ist das Team der REWI Graz unter der Leitung von Prof. Ferz für die Entwicklung des Abschnitts über Konfliktdiagnose und Konfliktmanagement verantwortlich.
Edu4Standards
Edu4Standards - Education for Standardisation in the EU ist eine HorizonEurope Coordination and Support Action, die 18 Partner aus ganz Europa zusammenbringt, um das Fachwissen der EU im Bereich der Standards zu stärken. Standards sind für die effiziente Entwicklung der digitalen, datengesteuerten und grünen Wirtschaft sowie für die Unterstützung der Interessen der EU auf den globalen Märkten von wesentlicher Bedeutung. Dennoch könnte die Zahl der Standardisierungsexperten in der EU von einem Pool junger Fachleute profitieren. Edu4Standards zielt daher darauf ab, die in der EU benötigten Standardisierungskompetenzen zu spezifizieren, die fragmentierte Lehrlandschaft zu analysieren und ein innovatives Lehrkonzept zur Standardisierung zu entwickeln, das für verschiedene Studienkontexte geeignet ist. Das REWI Graz Team, unter der Leitung von Prof. Staudegger vom Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen, wird identifizieren, welche Werte, grünen und digitalen Fähigkeiten für die Ausbildung in der Normung notwendig sind und anschließend sicherstellen, dass diese in dem vom Projekt entwickelten Lehrkonzept berücksichtigt werden.
Globale Pandemie – regionale Resilienz: Stärkung regionaler Kompetenzen zur Prävention und Management von Gesundheitskrisen in der Steiermark
Eine erfolgreiche und damit nachhaltige Prävention und das Krisenmanagement in der Corona-Krise bedürfen eines modernen, adäquaten Rechtsrahmens, der die regionale Resilienz durch die Einräumung entsprechender Kompetenzen stärkt und hierbei den Behörden und Einrichtungen, aber auch den einzelnen Rechtssicherheit bei der Nutzung digitaler Infrastrukturen bietet. Im Land Steiermark Projekt Globale Pandemie – regionale Resilienz soll der bestehende Rechtsrahmen und die Governancestrukturen zum Kontroll- und Krisenmanagement des Landes Steiermark von Team von Prof. Schulev Steindl und Prof. Marko umfassend und systematisch auf seine Stärken und Schwachstellen hin evaluiert und Optionen zur Stärkung regionaler Kompetenzen in diesem Bereich erarbeitet werden.
Learning Analytics – Studierende im Fokus
Studierende generieren eine Vielzahl an unterschiedlichen Daten, die Hochschulen zur Verfügung stehen. Diese Daten werden im Rahmen des Projektes so aufbereitet, dass sie unmittelbar an Studierende rückgemeldet werden können. Die entwickelten Tools können Studierende dabei unterstützen, ihr Lernverhalten zu optimieren und ihr Studium damit besser bewältigen. So wird die Studierbarkeit erhöht und die Universität stärker als unterstützender Lernort wahrgenommen. Der Fokus liegt auf evidenzbasierter Lernbegleitung und -intervention, wodurch Lerninhalte und -wege den Bedürfnissen der Studierenden angepasst werden können – ergänzt durch individuelle Unterstützung und Feedback für alle Studierendengruppen in verschiedenen Lehrsettings.
Das Projekt wird unter Leitung der TU Graz gemeinsam mit der Universität Graz und der Universität Wien umgesetzt.
MemorAI Styria
Für ein würdevolles Altern mit Technik: Interdisziplinäre Ansätze für das Zusammenspiel von Neurotechnologien, Artificial Intelligence (AI) und Menschen mit Demenz in der Steiermark
Die Steiermark ist Vorreiterin in der Pflege von Menschen mit Demenz. Eine zeitige Früherkennung und gezieltes Training durch AI-gestützte Neurotechnologien können Betroffene, Angehörige und Pflegepersonal unterstützen. Sie setzen am Gehirn an und ermöglichen es Betroffenen länger selbstbestimmt zu leben. Beim Einsatz von Neurotechnologien ist die Wahrung der Menschenwürde zentral. Dieses interdisziplinäre Forschungsprojekt erforscht die ethischen, psychischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Chancen und Risiken von Neurotechnologien und formuliert Empfehlungen für steirische Akteur:innen.
Weitere Infos unter: MemorAI Styria (uni-graz.at)
MOBILEX - Studie zur Erarbeitung eines Mobilitätsgesetzes für die Umsetzung klimaschutzfreundlicher Normen im österreichischen Verkehrsrecht
Ziel dieser interdisziplinären, von JuristInnen, Klimaökonomen und Verkehrsexperten erarbeiteten Studie ist die Konzeption eines “Mobilitätsgesetzes”, das als Kernstück eines klimafreundlichen österreichischen Verkehrsrechts einen entscheidenden legislativen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität 2040 gewährleisten soll. Das Projekt ist von Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert und von Prof. Schulev-Steindl und Prof. Marko geleitet.
SERIOUS-GAME AI
Serious Game für den partizipativen Umgang mit generativer AI (am Beispiel des Journalismus)
ChaGPT zeigt, wie sich Kommunikation durch den Einsatz von AI verändert. Einzelpersonen und Organisationen versuchen Chancen und Risiken dieses Changes zu verstehen. Planspiele bieten hierbei eine praktikable Möglichkeit, um die Auswirkungen von AI abzuschätzen. Das Projekt SERIOUS-GAME AI folgt damit dem Ansatz der partizipativen Technikfolgenabschätzung und zielt darauf ab, Verständnis für die Nutzung von AI zu schaffen. Um die Synergien von Wissenschaft und Wirtschaft zu nutzen, wird es in Zusammenarbeit von Universität Graz, IDea_Lab und Styria Media Group AG unter der Projektleitung von Prof. Ferz durchgeführt (medienrechtliche Kompetenz: Prof. Hödl und Planspielkonzeption: Dr. Thomas Tripold).
Tiefkühlhäuser in der Steiermark
Tiefkühlhäuser wurden in den 1950er Jahren teilweise mit den Mitteln der Marshall-Hilfe errichtet. Sie galten nicht nur der damals "modernen" Bevorratung von Lebensmitteln, sondern waren auch Zentren gesellschaftlichen Miteinanders. Im Vorfeld zu dem Projekt, von Prof. Ziegerhofer geleitet, wurden alle steirischen Gemeinden angeschrieben, über 350 Tiefkühlhäuser aufgenommen, wovon noch ca 50 existieren. Menschen und ihre Geschichten rund ums Tiefkühlhaus bilden einen zentralen Bereich unserer Fragestellung. Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Rahmen der Frage nach dem Einfluss dieser technischen Innovation auf die ländliche Gesellschaft zu, zB Vorratswirtschaft und Kochtechnik.
VERDI - Vertrauen in Digitalisierung am Beispiel von Systemen zum [teil-]autonomen Fahren und Fahrassistenzsystemen
Die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung vieler Aufgabenbereiche durch zunehmend komplexer werdende Systeme wirft nicht nur Fragen nach deren adäquater Benutzung und ihrer gesellschaftlichen Annahme auf, sondern muss gleichzeitig deren Konformität mit europäischen Grundrechten und Werten sowie deren Vertrauenswürdigkeit thematisieren. Im Automobilsektor spiegeln sich diese Prozesse in der Entwicklung von Fahrassistenzsystemen wider, die immer umfangreichere Fahrfunktionen übernehmen und dabei das gewohnte Verständnis von rechtlicher Verantwortung, Sicherheit und Privatsphäre herausfordern. Aufbauend auf den vorangegangenen Arbeiten der steirischen Forschungspartnerinnen ist das Ziel von VERDI die Erforschung der Vertrauenswürdigkeit von hoch automatisierten Fahrzeugen aus einer interdisziplinären Perspektive (Recht, Ethik, Psychologie und Soziologie).
Kontakt:
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Institut für Rechtswissenschaftliche GrundlagenRechtswissenschaftliche Fakultät
RESOWI, Universitätsstraße 15/AE, 8010 Graz