Am 6.12.2018 lädt Professor Matthias Klatt zum dritten Mal zur jährlichen Graz Jurisprudence Lecture. Zu Gast ist diesmal Professor Dr. Dr. h.c. Ulfrid Neumann, Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sein Vortrag befasst sich mit dem Thema "Recht als Realität und als Fiktion", welches er anschließend mit dem Publikum diskutieren wird.
Das folgende Abstract bietet einen Ausblick auf den Inhalt des Vortrags:
Recht hat aus erkenntnistheoretisch reflektierter Sicht lediglich eine soziale Existenz. Aus der internen Perspektive des Juristen lässt es sich aber nicht auf diese soziale Existenz reduzieren. Der Jurist ist auf die Vorstellung angewiesen, dass das Recht in gewissem Sinne eine ideale Existenz hat. Andernfalls wäre die Frage nach der „wirklichen“ Rechtslage, der „richtigen“ Theorie sinnlos.
Diese Vorstellung basiert also auf einer Fiktion, die für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis konstitutiv ist. Das Problem der Legitimität dieser Fiktion lässt sich auf die Alternative zuspitzen: „transzendentalpragmatische Voraussetzung“ von Rechtswissenschaft und -praxis, oder ihre – zu entlarvende – Lebenslüge?
Die Graz Jurisprudence Lecture mit Ulfrid Neumann findet am 6.12.2018 von 17:00 - 18:30 Uhr im HS 15.04 (Resowi Bauteil E/EG) statt.
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