Vor dem Hintergrund geopolitischer Umbrüche, hybrider Bedrohungen und zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung vertiefen die Universität Graz und das Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies (ACIPSS) ihre Zusammenarbeit. Ziel ist der Aufbau eines Kompetenzzentrums für Sicherheitsforschung, das wissenschaftliche Expertise in den Dienst der Gesellschaft und der Sicherheitsbehörden stellt.
Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz wurde die Kooperation heute offiziell vorgestellt. Die Initiative wurde wesentlich getragen von Rektor Dr. Peter Riedler, Univ.-Prof. Gabriele Schmölzer (Dekanin der Rechtswissenschaftlichen Fakultät), Univ.-Prof. Anita Ziegerhofer (Leiterin des Instituts für Rechtswissenschaftliche Grundlagen) und Univ.-Prof. Sascha Ferz (Fachbereichsleiter), die sich seit Monaten für die Ausgestaltung und institutionelle Verankerung der Zusammenarbeit einsetzen.
ACIPSS blickt auf zwei Jahrzehnte Forschungstätigkeit im Bereich Nachrichtendienste, Extremismus, Propaganda und hybride Kriegsführung zurück. Mit seiner bilingualen Fachzeitschrift Journal for Intelligence, Propaganda and Security Studies (JIPSS), thematischen Schwerpunkten und internationalen Netzwerken hat sich das Zentrum als relevante Stimme in der sicherheitspolitischen Debatte etabliert.
Ein zentraler Aspekt der Kooperation ist die Verbindung von Wissenschaft und Praxis. Die Forschung soll künftig stärker mit staatlichen Sicherheitsinstitutionen vernetzt werden. Dabei geht es unter anderem um gemeinsame Analysen zur Entwicklung extremistischer Strömungen, neue Herausforderungen durch technologische Innovationen sowie die Erarbeitung von Grundlagen für Prävention und Frühwarnung. Besonders erfreulich ist daher, dass auch die stellvertretende Direktorin Dr. Silvia Mayer von der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienste (DSN) an der heutigen Pressekonferenz teilgenommen und die Bedeutung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit betont hat. Die DSN unterstützt die Kooperation durch den Zugang zu anonymisierten Daten und Fallmaterialien – stets unter Wahrung wissenschaftlicher Standards.
Mit dieser Kooperation entsteht in Graz ein forschungsbasierter Knotenpunkt, der aktuelle sicherheitspolitische Fragestellungen aufgreift und langfristig zur Stabilität demokratischer Strukturen beitragen soll.
Hier geht es zum Artikel in der Kleinen Zeitung:
https://www.kleinezeitung.at/steiermark/19563024/in-graz-wird-zu-geheimdiensten-und-extremismus-geforscht