Am 8. April 2025 fand im Österreichischen Parlament eine Gedenkveranstaltung zum Internationalen Roma-Tag statt. Unter dem Titel „Gewalt in Österreich. 30 Jahre Roma-Attentat von Oberwart“ wurde an den rassistisch motivierten Anschlag erinnert, bei dem im Februar 1995 vier Angehörige der Roma durch eine Briefbombe getötet wurden. Dieses Attentat markiert einen der schwerwiegendsten rechtsextremen Gewaltakte der Zweiten Republik und hat bis heute tiefgreifende gesellschaftliche Spuren hinterlassen.
ACIPSS-Direktor Paul Schliefsteiner nahm als geladener Gast und Experte an der Veranstaltung teil. Im Zentrum der Podiumsdiskussion stand das „Vermächtnis Oberwart“ – also die Frage, welche Lehren aus dem Anschlag gezogen wurden und wie mit dem daraus resultierenden historischen Trauma umgegangen wird. Neben Paul Schliefsteiner diskutierten unter anderem Emmerich Gärtner-Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirats der Roma, sowie weitere Vertreter:innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Ein zentrales Thema war der zunehmende Antiziganismus in Europa und die Verantwortung von Politik und Gesellschaft, aktiv gegen Diskriminierung und Ausgrenzung vorzugehen.
Die Veranstaltung war nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein starkes Signal für Anerkennung, Aufarbeitung und gesellschaftlichen Zusammenhalt. ACIPSS bedankt sich für die Einladung und die Möglichkeit, zur kritischen Auseinandersetzung mit Gewalt, Ideologie und Erinnerungskultur beizutragen.
Dienstag, 29.04.2025